Wo verfransen sich in Köln freie experimentelle Musik- und Tanzszene und wer kollaboriert hier mit wem wie zu welchen Themen? Im Februar spricht Anna Neubert, Geigerin beim Ensemble uBu und Konzertregisseurin, mit Carla Jordão und Timm Roller von SPECIES Group, Silvia Ehnis und Vincent Michalke von TachoTinta und Elsa Artmann und Annie Bloch von ArtmannDuvoisin.
SPECIES ist eine in Köln ansässige Tanzkompanie, die Werke für bewegte Körper kreiert. Die Künstlergruppe um die Choreografin Carla Jordão erforscht den menschlichen Körper als fragilen Verbund aus seiner Umgebung und seinem Innenleben: Soziale Strukturen, kulturelle Traditionen, symbiotisches Zusammenleben und parasitäre Gebrechen. In ihrer Arbeit bringen SPECIES die einzigartige Einschreibung des Lebens in jedem Körper mit der spezifischen universellen Situation zusammen, in der wir alle leben. Dabei ist kein Körper ersetzbar.
SPECIES entspringt der künstlerischen Vision der Choreografin Carla Jordão und des Musikers Timm Roller, deren gemeinsame Arbeit sich seit 2018 eng entwickelt. Die Gruppe konzentriert sich derzeit auf UNIVERSAL – eine Reihe von Stücken, die die Auswirkungen verschiedener sozialer Umstände auf den menschlichen Körper erforschen. Das erste Stück der Serie, A UNIVERSAL WEAKNESS, ist mit dem Kölner Tanztheaterpreis 2019 ausgezeichnet worden.
Als Geigerin, Master of Desaster von ensemble uBu oder Komplizin anderer Künstler:innen spielt, inszeniert und infiltriert Anna Neubert Konzertsettings, bisher zu erleben u.a. bei den Schwetzinger Festspielen, AchtBrücken Festival, Bundeskunsthalle und Beethovenhaus Bonn, Villa Massimo Rom, auch in diversen Kulturbunkern und Kitas. Sie führte Regie bei zahlreichen Konzertprojekten, wie zuletzt für die Reihe INTERVALL der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.
Seit 2020 forscht sie im Rahmen der „Weaving Concerts“ mit der Textilkünstlerin Nicole Kiersz zu den Schnittstellen zwischen Musik und Webkunst. Weiterhin ist sie als Geigerin und Performerin in Konzerten von electronicID, in Produktionen der Jungen Oper am Rhein, im Duo mit dem Gitarristen Leonhard Spies und gemeinsam mit der Sopranistin Marie Heeschen in einer szenischen Fassung von G. Kurtágs Kafka-Fragmenten zu erleben. Anna Neubert studierte Violine und Zeitgenössische Musik in Köln und Paris.
Der ON Podcast bietet jeden Monat eine neue Perspektive aus der Freien Szene in Köln. Worum es geht und wer zu Wort kommt, liegt in den Händen der Moderatorin oder des Moderators: in zwei Folgen geben sie Einblicke in das Leben und Schaffen der experimentellen Musikszene und lassen mit Gesprächen, Geschichten oder Musik daran teilhaben.
Mastering von Kerim Butz