ON After School: Heinrich Lenz

Heinrich Lenz
»Beyond the Loop: Erweiterte Kontrollmöglichkeiten zwischen Improvisation und Programm in Ableton Live«

DO 17.08.23
10-17 Uhr (inkl. Mittagspause)

Über den Workshop

Egal ob elektronisches Liveset oder Theatervertonung: da wo elektronische Klangerzeugung in eine Performance eingebunden werden soll, stellt sich die Frage, wie diese strukturiert und gesteuert werden kann. Insbesondere, wenn die Darbietung nicht in jedem Detail festgefügt ist, sondern Raum für Improvisation und Spontanität bieten soll, findet man sich als Künstler:in schnell im Paradoxon zwischen der Komplexität der potentiell zu steuernden Parameter und der Beschränktheit der eigenen Möglichkeiten, zu einem gegebenen Zeitpunkt Prozesse tatsächlich physikalisch und mental zu überwachen. Leicht entstehen entweder »Press-Play«-Livesets, die dem Potential einer Liveperformance letztlich nicht gerecht werden.

Das Performancewerkzeug Ableton Live bietet mit seinem ganz auf die elektronische Liveperformance zugeschnittenen Ansatz eine Vielzahl an Möglichkeiten, dieses Spannungsfeld zu verhandeln und zu Kompromissen zu gelangen, die für die individuelle künstlerische Aufgabe zufriedenstellenden sind. Diesen Möglichkeiten wollen wir in diesem Workshop praxisnah und direkt am Programm auf den Grund gehen. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Erschaffen flexibler Strukturen und auf Parametern, die für Anwendungsfälle außerhalb der klassischen loopbasierten elektronischen Musik relevant sind.

Zusätzlich zur Vorstellung der Ableton-eigenen Werkzeuge werden wir einen kleinen Exkurs in die Welt von Max for Live unternehmen, um eine Grundlage für mögliche eigene Exploration in dieser äußerst mächtigen Ergänzung von Ableton zu legen.

Teilnahmevoraussetzungen

Im Workshop kann deutsch und englisch gesprochen werden. Vorausgesetzt werden elementare Kenntnisse von Ableton Live, d.h. Vertrautheit mit der Benutzeroberfläche und den grundlegenden Paradigmen des Programms
Ggf. eigener Laptop mit Ableton Live (30-tägige kostenlose Vollversion als Demo auf der Herstellerwebsite erhältlich). Falls kein Laptop vorhanden, können wir möglicherweise Equipment ausleihen.

Über Heinrich Lenz

Heinrich Lenz fand über Umwege zur Musik. Aus seiner Leidenschaft zum Gitarrenspiel entwickelte sich ein Interesse für die Möglichkeiten elektronischer Klanggestaltung, Field Recordings und Raumklang. Er studierte Elektronische Komposition in Weimar, London und Essen und entwickelte in dieser Zeit insbesondere seine Konzeption von sehr langsamen Klangformen, aus denen seine Konzeption von Schlafmusik hervorging, welche sein Hauptbetätigungsfeld ist. Er veranstaltet Konzerte, insbesondere Schlafkonzerte, produziert Musik von Ambient über Techno bis Noise und arbeitet installativ. Er war mit seinen Arbeiten auf Festivals im In- und Ausland vertreten und war Stipendiat der Hans Böckler Stiftung.

Anmeldung

Die Teilnahme am Workshop kostet 15€ (inkl. Mittagessen). Sollte die Teilnahmegebühr zum Teilnahmehindernis werden, kontaktiert uns bitte!
Anmeldung bis zum 14. August per E-Mail an info@on-cologne.de.

Hier gelangt ihr zum ON After School Programm mit allen Workshops. Wer nicht am Workshop teilnehmen kann, kann übrigens auch zu den offenen Abendessen mit moderierten Künstler:innengesprächen am Donnerstag und Freitag oder zum offenen Festivaltag am Samstag kommen!

ON After School ist eine Plattform für den Wissensaustausch in der freien Musik- und Klangkunstszene. Künstler:innen und Publizist:innen aus dem Feld der neuen und experimentellen Musik und Klangkunst sind eingeladen, ihre eigenen, selbstentwickelten Arbeitsmethoden an Kolleg:innen, Kollaborateur:innen und Interessierte weiterzugeben: von Spiel- und Gesangstechniken über Bauanleitungen für selbstgebaute Instrumente, Recherche-, Forschungs-, Schreibmethoden und Improvisationstechniken, bis hin zu Ansätzen, wie sich die freiberufliche Arbeit mit Verpflichtungen wie Care- oder Lohnarbeit vereinbaren lässt.

ON After School ist ein Format von ON Cologne in Kooperation mit dem jfc Medienzentrum. ON After School wird gefördert von der Stadt Köln und der Kunststiftung NRW.